Kaum war der Bartschneider an, kamen Fr. Kleinkind und Fr. Kleinstkind angeflitzt. Papa rasiert sich nicht so oft, lässt wachsen, bis es allzu strubbelig wird und schneidet dann auf drei Millimeter runter. Das Surren aus dem Badezimmer ist was Besonderes.
Und so rasiere ich mich am Waschbecken und die zwei stehen einfach da, regungslos irgendwie ehrfurchtsvoll, schauen konzentriert zu – wie bei einem Messertrick im Zirkus.
Jedenfalls: Mein Bart hat einige Wirbel, da ist man lange beschäftigt, keine leichte Aufgabe. Ein paar Minuten dauert das bestimmt. Nichts für Anfänger. Irgendwann schaue ich prüfend in den Spiegel, bin zufrieden mit dem Werk. Mein Blick wandert seitwärts: Die beiden stehen noch immer genau so da.
Eine kurze Zeit schauen wir uns einfach an, dann will ich wissen, ob es ordentlich aussieht. Fr. Kleinkind runzelt die Stirn, mustert mich langsam von oben bis unten, der Blick bleibt kurz am nackten Oberkörper hängen. Dann schüttelt sie den Kopf: „Papa. Du hast den Bauch vergessen!“